Fachbegriffe
Wissenswertes aus der Welt der Juwelen und der Goldschmiedekunst
Ankerkette
Die Ankerkette gehört neben der Panzerkette zu den klassischen Kettenformen. Charakteristisch für die Ankerkette sind ovale Kettenelemente, die abwechselnd horizontal und vertikal miteinander verbunden sind. Dies ist eine der reißfestesten Kettenarten überhaupt. Die Ankerkette ist die Grundform für viele Variationen: Zum Beispiel können die einzelnen Kettenelemente abgeflachte (Flachankerkette) oder weich gerundete (Rundankerkette) Außenseiten haben.
Bajonettverschluss
Der Bajonettverschluss ist eine sowohl sichere als auch innovative Verschlusstechnik für Colliers. Eine Schließe, die oft als schmückendes Mittelteil auftritt, hat an zwei Seiten ein kleines Loch mit Scharnieren. In dieses passen zwei Stifte, die an jedem Ende des Colliers angebracht sind und durch eine Drehbewegung in der Schließe arretiert werden können. Dieses Prinzip erlaubt, dass Schließen an verschiedenen Colliers getragen werden können bzw. ein Collier mit verschiedenen Mittelteilen geschmückt werden kann.
Bicolor
Bicolor ist die Kombination von zwei Goldfarben. Sehr gängig ist dabei die Kombination von Gelb- und Weißgold, was zu schönen Farbspielen und Designakzenten führt. Es können jedoch auch andere Töne – zum Beispiel Rotgold und Weißgold – miteinander kombiniert werden.
Brillanz
Brillanz (vom französischen „briller“ – glänzen) bezeichnet die Leuchtkraft eines Edelsteins. Fachleute verstehen darunter die Gesamtlichtwirkung an der Steinoberfläche. Hervorgerufen wird die Brillanz durch Reflexion des einfallenden Lichts. Diese ist vom Brechungsindex des Steins und von der Beschaffenheit der Steinoberfläche abhängig, nicht von der Farbe. Je höher die Lichtbrechung, desto stärker der Glanz. Beim Brillantschliff ist der ideale Zustand eine Totalreflexion, durch die das einfallende Licht wieder nach oben aus dem Stein austritt.
Cabochon
Der Cabochonschliff gehört zu den so genannten Glattschliffen, bei denen die gleichmäßige Oberfläche des Steins nicht durch Facetten unterbrochen ist. Man unterscheidet Kugel-Cabochons, die von der Seite betrachtet wie eine liegende Halbkugel aussehen, sowie Kegel-Cabochons, die von der Seite betrachtet steil auf eine abgerundete Spitze zulaufen.
Carat
Carat (auch Karat, abgekürzt ct) ist seit der Antike die Gewichtseinheit für Schmucksteine und Perlen – nicht zu verwechseln mit Karat, der Angabe bei Goldlegierungen. Der Johannisbrotbaum birgt eines der mathematischen Wunder der Natur: jeder ausgewachsene Samenkern der dunkelbraunen Schote hat das gleiche Gewicht von etwa 0,2g. Diese Samenkörner dienten früher als Gewichtseinheit für Edelsteine. Ein Carat entspricht 0,2 Gramm. Besonders beim Diamanten interessieren sich Schmuckliebhaber für sein Gewicht bzw. seine Caratzahl.
Carré
Der Carréschliff – auch Karreeschliff oder Square Cut genannt – ist eine quadratische Schliffform für durchsichtige Edelsteine. Um die quadratische Tafel sind in der Regel zwei Reihen von Facetten treppenartig angeordnet.
Choker
Aus dem Engl. Choke = würgen. Eine eng um den Halsansatz liegende Kette aus ziemlich gleich großen Kugeln. Aufgekommen im 15. und 16. Jh. Einreihige, gleichlaufende Perlenkette mit einer Länge um 40 cm.
CIBJO
CIBJO ist der internationale Zusammenschluss der Berufsverbände der Schmuckbranche. Der volle Name der 1926 gegründeten Organisation lautet seit 1961 „Confédération Internationale de la Bijouterie, Joaillerie, Orfèvrerie des Diamants, Perles et Pierres“. Ihr gehören alle wichtigen Industrienationen an. Eine wichtige Aufgabe der CIBJO ist unter anderem die Festlegung von exakten Namen und Bezeichnungen für Edelsteine und Perlen im so genannten Blauen Buch.
Cullinan
Er ist der „Stern von Afrika“: Der Cullinan ist der größte jemals gefundene Rohdiamant und wurde nach dem Direktor einer südafrikanischen Mine, Sir Thomas Cullinan, benannt. Dort war der Stein 1905 mit einem Gewicht von 3.106 Carat gefunden worden. Aus dem Rohdiamanten wurden neun bedeutende große Diamanten und 96 kleinere Steine geschliffen. Die großen Diamanten wurden fortlaufend nummeriert. Der größte von ihnen, Cullinan I, wiegt über 530 Carat und ist der größte geschliffene Diamant der Welt. Damit hat er sich den Beinamen „Stern von Afrika“ verdient. Er schmückt das Zepter der englischen Königin und wird im Tower in London aufbewahrt.
De Beers
De Beers ist der Name des Unternehmens, das die Diamantenproduktion und den Diamantenhandel der ganzen Welt mit etwa 65 Prozent Marktanteil beherrscht. Es wurde 1880 von Cecil Rhodes gegründet, einem Briten, der Schürfrechte in Südafrika erworben hatte. 1929 kaufte Ernst Oppenheimer De Beers. Dessen Nachkommen stehen dem südafrikanischen Diamantenkonzern bis heute vor. Ihr Bestreben ist vor allem, durch die Kontrolle des Marktes extreme Preisschwankungen zu vermeiden.
Dresden
Der Dresden, oft auch Grüner Dresden genannt, gehört zu den berühmtesten Diamanten der Welt. Er ist aufgrund seiner Größe und Schönheit zu Ruhm gekommen: Er wiegt stattliche 41 Carat, besticht jedoch vor allem durch sein tiefes, völlig klares Grün. Er ist tropfenförmig geschliffen. Wahrscheinlich stammt der Diamant aus Indien – seine frühe Geschichte ist jedoch nicht bekannt. Angeblich wurde er 1742 von Friedrich Augustin II. Kurfürst von Sachsen, für 400.000 Taler gekauft. Der Fürst machte den Diamanten zum Teil seiner Schatzkammer, des legendären Grünen Gewölbes in Dresden, wo der Stein – heute zur Staatlichen Kunstsammlung Dresden gehörend – noch immer aufbewahrt wird.
Einschluss
Einschlüsse in Edelsteinen sind wie Fingerabdrücke der Natur: Es gibt kaum Edelsteine, die völlig rein sind. Meist enthalten sie eingeschlossene Fremdkörper oder Kristallstörungen. Es gibt arteigene (z. B. Diamant in Diamant) oder fremde (z. B. Zirkon in Saphir) Einschlüsse. Auch Sprünge, Spaltrisse oder Hohlräume, die mit Flüssigkeiten oder Gasen gefüllt sind, zählen zu den Einschlüssen. Sie können die Farbe und die Optik eines Steins beeinträchtigen, sind jedoch oft mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Bisweilen stellen sie ein dekoratives Element dar und sind für exquisite Lichterscheinungen (Katzenaugen und Sterne) verantwortlich. Manche Einschlüsse sind so typisch, dass sie als eindeutiges Echtheitsmerkmal herangezogen werden können.
Email ist pulverisiertes Glas, das mit hohen Temperaturen auf Metall aufgeschmolzen wird. Grundstoff des Emails ist ein farbloser „Glassatz“, der durch Metalloxide Farbe erhält. Emailpulver kann trocken aufgesiebt oder als Brei aus Pulver, Wasser und Pflanzenleim nass aufgetragen werden. Es gibt vier Arten von Email: undurchsichtiges Opakemail, durchsichtiges Transparentemail, durchscheinendes, schimmerndes Opalemail sowie Maleremail, bei dem feine opake Pulverfarben auf Emailgrund gemalt und gebrannt werden.
Emerald Cut
Emerald Cut ist die englische Bezeichnung für den Smaragdschliff, einen achteckigen Treppenschliff. Diese Form wird beim Smaragd bevorzugt, da sie sowohl dem Charakter des Edelsteins mit seiner nicht allzu hohen Lichtbrechung entspricht als auch wegen seiner Empfindlichkeit am besten zu gestalten ist. Außerdem kommt der Smaragd meist in länglichen Kristallen vor, so dass durch die längliche Form nicht zu viel Material beim Schleifen verloren geht. Oberflächlich betrachtet ist der Emerald Cut rechteckig, die achteckige Form, die den Stein beim Fassen vor Beschädigung schützen soll, entsteht durch das Brechen bzw. Abschrägen der Ecken.
Erbskette
Die Erbskette ist eine klassische, sehr feminine Kette. Sie besteht aus runden, volumigen Kettenelementen, die abwechselnd horizontal und vertikal miteinander verbunden sind. Ihre Ausstrahlung variiert je nach Stärke und Größe der Kettenglieder.
Expertise
Eine Expertise ist ein schriftliches Gutachten eines Sachverständigen zum Wert eines Schmuckstücks und zur Qualität von Edelsteinen. Sie fasst die wesentlichen Informationen zusammen, bei Diamanten zum Beispiel Carat oder Reinheit (Clarity). Die Schmuckstücke von Juwelier von Hofen sind schon beim Kauf mit einem Zertifikat versehen, in dem die wichtigsten Informationen zusammengefasst sind.
Facette
Eine Facette ist eine angeschliffene, plane Seitenfläche an einem Stein oder einem Metallkörper und dient der Erhöhung des optischen Effekts. Facettenschliffe sind Schliffformen, die aus einer Vielzahl kleiner, planer Flächen bestehen. Diese Bearbeitung von Edelsteinen ist seit dem 15. Jahrhundert üblich.
Fantasieschliff
Der Fantasie von Edelsteinschleifern sind keine Grenzen gesetzt: Sterne, Tropfen, Dreiecke, Knospen – immer wieder entstehen Schliffformen, die wohl bekannte Formen neu interpretieren. Sie werden Fantasie- oder auch Designschliffe genannt und dienen zur Gestaltung von Diamanten und Farbsteinen. Viele dieser Schliffarten haben einen eigenen Namen, der jedoch oft nicht allzu bekannt ist.
Fassung
Edelsteine bilden meist den Höhepunkt eines Schmuckstücks. Um ihre Farbe, ihr Licht und ihr Feuer am besten entfalten zu können, haben sich in der Entwicklung der Goldschmiedekunst bestimmte Halterungen zur Befestigung der Steine entwickelt, die so genannten Fassungen. Während das Herstellen von Fassungen in den Aufgabenbereich des Goldschmieds fällt, wird das eigentliche Fassen oft von besonders ausgebildeten Handwerkern, den Fassern, durchgeführt (siehe auch Krappenfassung, Zargenfassung).
Geburtssteine (Tierkreissteine)
Schon in der Antike glaubten die Menschen an eine Beziehung zwischen Tierkreiszeichen und Edelsteinen und ordneten jedem Sternbild bestimmte Mineralien zu. Am geläufigsten ist die Gruppierung folgender Steine, die sich positiv und stärkend auf den Vertreter des jeweiligen Tierkreiszeichens auswirken sollen:
Wassermann | 21.01.-18.02. | Falkenauge, Türkis |
Fische | 19.02.-20.03 | Amethyst |
Widder | 21.03.-20.04. | roter Jaspis, roter Karneol |
Stier | 21.04.-20.05. | oranger Karneol, Rosenquarz |
Zwillinge | 21.05.-20.06. | Citrin, Tigerauge |
Krebs | 21.06.-20.07. | grüner Aventurin, Chrysopras |
Löwe | 21.07.-22.08. | Bergkristall, goldfarbener Quarz |
Jungfrau | 23.08.-22.09. | gelber Achat, gelber Citrin |
Waage | 23.09.-22.10. | oranger Citrin, Rauchquarz |
Skorpion | 23.10.-22.11. | blutroter Karneol, Sarder |
Schütze | 22.11.-21.12. | Safir, Blauquarz, Chalcedon |
Steinbock | 22.12.-20.01. | Onyx, Quarz-Katzenauge |
Gemmologie
Gemmologie ist die Wissenschaft von den Edelsteinen. Im Deutschen wird diese auch Edelsteinkunde genannt. Sie befasst sich mit der Bestimmung und der technischen Bearbeitung von Edelsteinen sowie mit der Erarbeitung von Methoden zur Unterscheidung natürlicher Edelsteine von Synthesen und Imitationen.
Goldschmied
Der Goldschmiedeberuf ist ein traditioneller Beruf mit langer Geschichte. Schon im dritten Jahrtausend vor Christus pflegten die alten Ägypter die Goldschmiedekunst: die künstlerische Verarbeitung von Gold und Silber zusammen mit Edelsteinen und Perlen zu Schmuck, Geräten, Gefäßen und Objekten. Bereits seit dem Altertum werden Techniken wie Treiben, Gießen, Ziselieren, Punzieren, Gravieren, Granulieren und Emaillieren ausgeübt. Heute ist der Goldschmied ein handwerklicher Ausbildungsberuf, der in mindestens drei Jahren Lehrzeit erlernt wird.
Graduierung
Die Bewertung von Diamanten wird Graduierung genannt. Sie erfolgt durch international anerkannte objektive Kriterien. Anhand dieser Vorgaben werden Diamanten nach Colour (Farbe), Clarity (Reinheit), Cut (Schliff) und Carat (Gewicht) beurteilt. Diese Begriffe werden unter der Abkürzung „4 C“ zusammengefasst.
Gravur
Gravieren – abgeleitet von dem französischen „graver“, eingraben – ist das Einschneiden von Schriftzügen oder Verzierungen in Metall, Glas oder Stein. Diese Technik ist uralt und begann mit der Metallerzeugung in der Bronzezeit. Eine Gravur kann erhaben oder vertieft sein. Heute erfolgt eine Gravur mit dem Stichel, einer Graviernadel oder maschinell. Auch Edelsteine können graviert werden und heißen dann Gemme oder Kamee. Bei Juwelier von Hofen können Sie Ihre Schmuckstücke individuell gravieren lassen und Ihnen somit eine persönliche Note verleihen.
Herzschliff
Der Herzschliff verleiht Diamanten und Farbsteinen einen Hauch von Romantik: Wie sein Name schon sagt, haben im Herzschliff gestaltete Steine die Form eines Herzens. Dazu sind in der Regel rund um eine dreieckige bis herzförmige Tafel die Facetten angeordnet, die dem Herzen ein Funkeln und Strahlen verleihen.
Hope-Diamant
Der „Hope-Diamant“ ist einer der legendärsten Steine aller Zeiten; er hat einst dem französischen Königshaus gehört. Er ist der größte blaue Diamant der Welt. Ursprünglich soll er 112 Carat schwer gewesen sein. Nach mehrmaligem Umschleifen wiegt er heute etwa 45 Carat. Angeblich soll er in Indien aus einem hinduistischen Tempel gestohlen worden sein und deshalb seinen Besitzern Unglück bringen. 1830 kaufte ihn der Bankier Henry Philip Hope in London. 1958 vermacht der Juwelier Harry Winston den Hope-Diamanten der Smithsonian Institution in Washington, wo er heute ausgestellt wird.
Jardin
„Jardin“ ist eine Fachbezeichnung, die sich auf den Smaragd bezieht. Dieser edle Stein aus der Beryll-Gruppe ist meist durch Einschlüsse oder feine Sprünge getrübt. Dies wird akzeptiert, wenn es das herrliche Grün des Steins nicht stört. Dann wird das lebhafte Spiel der Einschlüsse als „Jardin“ – französisch für „Garten“ – bezeichnet und gilt als Nachweis für die Echtheit des Steins. Immerhin sind bei keinem anderen Edelstein fehlerhafte Exemplare so häufig und vollkommene so selten.
Karat
Im Gegensatz zum Carat bei Schmucksteinen ist Karat bei Goldschmuck keine Gewichtseinheit, sondern eine Qualitätsbezeichnung, die den Feingehalt eines Metalls angibt. Dies beruht darauf, dass jedes Schmuckmetall eine Legierung aus verschiedenen Metallen ist. Denn pures Gold zum Beispiel eignet sich nicht für Schmuck – es ist viel zu weich. Daher werden die Edelmetalle mit anderen Metallen legiert. Die Karatzahl gibt an, wie viel Feinmetall sich in dieser Legierung befindet. 14 Karat Gold bedeutet, dass von 24 Teilen des Metalls ganze 14 Teile Gold sind, der Rest ist Zusatzmetall. Im Schmuckstück findet sich eine Feingehaltszahl einpunziert. Diese gibt an, wie viel Feinmetall sich in 1.000 Teilen der Legierung befindet. „Gold 750“ heißt zum Beispiel, dass von 1.000 Teilen Schmuckmetall ganze 750 reines Gold sind. Dieser Wert entspricht übrigens 18 Karat, während Gold 585 dem Wert 14 Karat und Gold 333 dem Wert 8 Karat entspricht.
Kimberley-Mine
Die Kimberley-Mine war einst eine äußerst ergiebige Diamantmine in Südafrika. Dort wurden in den Jahren 1871 bis 1908 im Tagebau Diamanten gefördert. Ohne jede Maschine gruben Arbeiter das größte von Menschenhand geschaffene Loch, das so genannte Big Hole: An der Oberfläche misst es 460 Meter Durchmesser, der Schacht ist 1.070 Meter tief, heute jedoch zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Insgesamt wurden hier 14,5 Millionen Diamantenkarat (fast drei Tonnen) gewonnen. Nach kurzer Zeit des Untertagebaus wurde die Mine 1914 aufgegeben.
Koh-i-noor
Sein Name bedeutet übersetzt „Berg des Lichts“ und lässt ahnen, welch außergewöhnlicher Stein dieser berühmte Diamant ist. Er stammt wie der ebenso legendäre Hope-Diamant aus den Minen Indiens. Der Koh-i-noor wurde 1304 zum ersten Mal erwähnt. Damals wog er angeblich über 108 Carat – andere Quellen sprechen von 186 Carat – und hatte eine runde Form. 1739 gelangte er in die Hand des persischen Eroberers Nadir Schah. Als das Land unter die Herrschaft der Briten fiel, erhielt Königin Viktoria 1850 den Stein. Der Diamant wurde umgeschliffen und wiegt heute in ovaler Form über 105 Carat. Er ist in die Krone der englischen Königin eingelassen und wird im Tower in London aufbewahrt.
Krappenfassung
Die Krappenfassung ist eine sehr charakteristische Fassung, bei der dünne Stotzen einen Stein wie Finger umfassen. Diese leichte, offene Fassung lässt Farbe, Feuer und Schönheit eines Steines voll zur Geltung kommen, da er nur von Stegen gehalten wird, relativ groß erscheint und viel Licht erhält. Die Krappenfassung hat sich aus der Kraulenfassung entwickelt. Bei dieser wurden Steine durch symbolisierte Greifvogelkrallen gehalten.
Marquise
Marquise ist eine nach Madame Pompadour, der Mätresse des französischen Königs Ludwig XV., benannte Schliffform. Sie liebte die Form des Spitzovals und bevorzugte zweispitzförmig geschliffene, facettierte Steine. Diese ähneln dem Navette und werden ebenfalls mit dem Oberbegriff „Schiffchen“ bezeichnet. Der Diamant-Marquise weist neben der Tafel 56 Facetten auf.
Matrix
Matrix ist das natürliche Gestein (Mutterstein), in dem Kristalle entstanden und gewachsen sind und in dem sie gefunden werden.
Memoire
Als Memoires bezeichnet man sehr persönliche Schmuckstücke: Ringe mit Brillanten, die zu besonderen Anlässen verschenkt werden. Meist in einem Band rund um den Ring mit Brillanten besetzt. Das endlose Band der Ringe ohne Anfang und ohne Ende verleiht diesem Symbolcharakter noch stärkere Bedeutung. Eine charmante Form des Memoire-Ringes ist schlichter Schmuck, in den anlässlich besonderer Ereignisse nach und nach weitere Brillanten gefasst werden können.
Mineralogie
Mineralogie ist die Wissenschaft, die sich mit der Untersuchung der Minerale befasst. Sie kann in weitere Unterbereiche aufgeteilt werden. Man unterscheidet Kristallographie (Kristallkunde: die Wissenschaft von Bau, Struktur, chemischen und physikalischen Eigenschaften der Kristalle), spezielle Mineralogie (Beschreibung der Minerale nach ihrer Entstehung, ihren äußeren Eigenschaften und ihrer Verbreitung), Petrologie (Gesteinskunde, erforscht die Geschichte der Gesteine, Herkunft, Bildung und Umwandlungsvorgänge) sowie Lagerstättenkunde und technische Gesteinskunde.
Mohshärte
Die Mohshärte ist nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 – 1839) benannt. Mohs stellte eine Härteskala für Minerale auf. In diese Skala werden Minerale eingeordnet nach dem Maß des Widerstandes, den sie der mechanischen Verletzung ihrer Oberfläche entgegensetzen, dem so genannten Ritzen. Die mohssche Härteskala umfasst zehn Härtegrade. Jedes darin eingeordnete Mineral ist so weich, dass es von dem nachfolgenden Mineral geritzt werden kann. Gleichzeitig ist jedes Mineral so hart, dass es das vorangehende selbst ritzen kann. Nummer 1 ist der weichste, Nummer 10 der härteste Grad. Edelsteine der Ritzhärte (Mohshärte) eins und zwei gelten als weich, jene der Grade drei bis fünf als mittelhart, die über sechs werden als hart bezeichnet. Alle uns heute bekannten Mineralien und Edelsteine sind dieser mohsschen Härteskala zugeordnet. Die Skala wird auf der ganzen Welt zur Klassifizierung der Härte von Steinen herangezogen.
Navetteschliff
Der Navetteschliff, auch "Hamburger Schiffchen" genannt, wird häufig mit dem Marquise-Schliff verwechselt. In der einfachen Ausdrucksart spricht man bei beiden Steinschliffen vom "Schiffchen". Der Unterschied liegt darin, dass der Navetteschliff in erster Linie bei durchscheinenden bis undurchsichtigen Steinen im "Cabochonschliff" in Anwendung kommt.
Ovalschliff
Der Ovalschliff ist – wie der Name schon sagt – eine weiche, ovale Schliffform, die vom Brillantschliff abgeleitet ist. Hauptelement ist die ovale Tafel mit sie umgebenden Facetten.
Panzerkette
Die Panzerkette gehört neben der Ankerkette zu den klassischen Kettenformen. Die Panzerkette entsteht, indem eine Kette mit normal miteinander verbundenen Ösen so lange gedreht wird, bis sich die Ösen verformen. Jede einzelne Öse sieht dann so aus, als wären ihre obere und untere Hälfte gegeneinander verdreht worden. Abschließend wird die Panzerkette meist gedrückt, was den Ösen charakteristische Kanten verleiht.
Pavé
Pavé ist das französische Wort für „Pflaster“ und steht im Schmuckjargon für Edelmetallflächen, die mit edlen Steinen „gepflastert“ sind: Kleine Steine werden flächig angeordnet, dicht zusammengerückt und so gefasst, dass zwischen ihnen möglichst wenig Metall zu sehen ist. In der Regel sind diese Steine gleich groß und gleich geschliffen. Die obere Facette, die so genannte Tafel eines jeden Steins, soll mit den Tafeln der anderen Steine eine Ebene ergeben, um das Feuer und die luxuriöse Anmutung von Pavé zu erzeugen.
Polieren
Die Feinbearbeitung der Oberfläche von Schmuckstücken wird Polieren genannt. Ziel ist eine glatte und hochglänzende Oberfläche. Polieren kann von Hand zum Beispiel mit Polierwatte oder maschinell an rotierenden Leder- oder Wollscheiben ausgeführt werden. Zusätzlich benutzt man Polierpasten, die den glättenden Effekt verstärken. Diese Arbeitsgänge können auch elektrochemisch, chemisch oder in Trommeln durchgeführt werden. Abgetragene Schmuckstücke können vom Goldschmied wieder aufpoliert werden und erhalten so ihren Glanz zurück.
Princess Cut
Der Princess Cut oder Prinzess-Schliff ist eine Kombination aus Brillant- und Smaragdschliff. Es gibt ihn in verschiedenen Ausprägungen. Je nachdem hat er unterschiedlich viele Facetten und ist im Quadrat als eckiges oder stumpfes Carré geschliffen.
Queenslänge
Die Queenslänge hat eine wahrhaft königliche Namenspatronin: Die Königin von England liebte lange Colliers. Daher wurde der Halsschmuck mit einer Länge von etwa 80 Zentimetern nach ihr benannt. Das Queenscollier ist etwas kürzer als das Sautoir, das bis zur Taille schwingt.
Rhodinieren
Das Überziehen von Schmuckstücken mit einer feinen Rhodiumschicht wird Rhodinieren genannt. Rhodium ist ein Schwestermetall von Platin, es ist sehr hart und hat einen klaren, weißen Glanz. Es wird angewendet, um den oft grauen Schimmer von Weißgoldlegierungen aufzufrischen. Oft dient eine Rhodiumschicht auch als Schutzüberzug zum Beispiel für Silber, da Rhodium nicht oxidiert. Das Rhodinieren erfolgt in einem galvanischen Bad.
Ritzhärte
Der Wiener Mineraloge Friedrich Mohs (1773 – 1839) hat den Begriff der Ritzhärte zur Einordnung von Mineralien eingeführt. Er definierte die Ritzhärte als den Widerstand, den ein Mineral dem Ritzen mit einem scharfkantigen Gegenstand entgegenbringt. Anhand dieses Verhaltens stellte er eine Ritzhärteskala auf, die heute gebräuchlichste Einordnung der Härte von Edelsteinen. Diese Skala teilt Minerale in zehn Härtegrade ein. Siehe auch Mohshärte.
Rivière
Viele einzelne Diamanten, die in einer langen Reihe einzeln gefasst und ganz eng und doch beweglich miteinander verbunden sind, erwecken den Eindruck eines luxuriösen, Funken sprühenden Armbandes oder Colliers. Daher auch der Name dieser Technik, Diamanten zu fassen: Rivière kommt von dem französischen Wort für Fluss bzw. fließend.
Rundiste
Die Rundiste – oft auch Rondiste genannt – ist Teil eines Edelsteinschliffs und bildet die umlaufende Kante zwischen Ober- und Unterteil. Bei einem Brillanten werden die direkt an diesen Trennrand anschließenden Facetten „obere Rundistfacetten“ und „untere Rundistfacetten“ genannt. Auf diese folgen jeweils die Hauptfacetten und auf der Oberseite die Tafel, auf der Unterseite die Spitze oder Kalette.
Santa Maria
„Santa Maria“ ist die Qualitätsbezeichnung für besonders feine Aquamarine, die in einem tiefen, sehr begehrten Blau auftreten. Dieser Name kommt von der gleichnamigen Mine in Brasilien (Ceará). Weitere Qualitätsstufen von Aquamarinen aus Brasilien sind Bezeichnungen wie „Espirito Sant“, „Martha Rocha“, „Fortaleza“ und „Marambaia“. Schöne Aquamarine stammen auch aus Mosambik und werden „Santa-Maria-Africana“ genannt.
Sautoir
Sautoirs sind sehr lange Ketten, ab 80 cm, die elegant und sinnlich bis zur Taille schwingen. Sie kamen im 18. und 19. Jahrhundert mit einer Länge von bis zu 120 Zentimetern in Mode. Sautoirs sind oft ohne Verschluss gearbeitet und enden mit geschmückten Anhängern oder Troddeln. .
Schlangenkette
Die Schlangenkette ist geschmeidig und beweglich – daher auch ihr Name. Ihre Oberfläche wirkt nahezu geschlossen, da flache Glieder wie Schuppen eng miteinander verbunden und trotzdem voll beweglich sind. Sie eignet sich besonders gut als Trägerkette für Anhänger.
Schliff
Der Schliff ist die Bearbeitung der Oberfläche von Farbsteinen und Diamanten, durch die ihre Schönheit, ihre Farbe und ihr Glanz zum Vorschein kommen. Die Anfänge des Edelsteinschleifens kommen wahrscheinlich aus Indien. Bis ins 15. Jahrhundert hinein wurde bei durchsichtigen Edelsteinen meist nur die natürliche Kristall- oder Spaltfläche poliert. Der Facettenschliff wurde erst im Laufe des 15. Jahrhunderts allgemein bekannt. Farbsteine werden auf Schleifscheiben aus Blei, Bronze, Kupfer oder Zinn geschliffen. Diamanten können nur mit Diamanten geschliffen werden – und auch nur deshalb, weil der Diamant auf verschiedenen Kristallflächen und nach verschiedenen Richtungen hin unterschiedlich hart ist. Viele der Arbeitsschritte beim Schleifen von Farbsteinen oder Diamanten sind nur von Hand möglich.
Solitaire
Der Name Solitaire kommt aus dem Französischen und heißt „einzeln“. Im Schmuckjargon bezeichnet dieser Begriff ein Stück mit einem einzeln gefassten, meist stattlichen Diamanten im Mittelpunkt. Oft wird unter dem Begriff Solitaire ausschließlich ein Ring verstanden, dessen Höhepunkt ein Diamant bildet.
Spaltbarkeit
Viele Edelsteine lassen sich nach ebenenen Flächen in einer oder gar in mehreren Richtungen spalten. Der Fachmann spricht dann von einer Spaltbarkeit. Sie ist vom Gitterbau der Kristalle, von den Kohäsionskräften zwischen den Atomen, abhängig.
Je nachdem, wie leicht sich ein Edelstein spalten lässt, unterscheidet man eine vollkommene, eine gute und eine undeutliche Spaltbarkeit. Wenn Edelsteine sich überhaupt nicht spalten lassen, heißt dies „keine Spaltbarkeit“. Beim Schleifen und Fassen von Edelsteinen muss auf die Spaltbarkeit Rücksicht genommen werden, denn oft genügt schon ein kleiner Schlag oder übermäßiger Druck, um einen Stein zu teilen.
Synthese
Der Traum der Menschen, Steine, die den natürlichen Edelsteinen völlig gleichen, künstlich zu produzieren, hat sich am Ende des vorigen Jahrhunderts erfüllt, als es dem französichen Chemiker A. V. Verneuil 1888 gelang, synthetische Rubine zu züchten. Sie haben die gleichen chemischen und physikalischen Eigenschaften wie natürliche Minerale. Am gebräuchlichsten ist ein Schmelz-Tropf-Verfahren, bei dem pulverisierter Rohstoff geschmolzen wird. Die niederfallenden Tropfen bilden einen birnenförmigen Körper, dessen Inneres einem natürlichen Kristall völlig gleicht. Heute gibt es kaum einen Edelstein, der nicht nachgeahmt werden kann. Im Handel müssen sie mit dem Zusatz „synthetisch“ versehen sein.
Tafel
Die Tafel bezeichnet die obere Schlifffläche eines Schmucksteins. Diese plane Fläche erzeugt den Eindruck von Tiefe in dem Stein und ist meist von einer Vielzahl von Facetten umgeben, die zum Beispiel beim Baguette- oder Smaragdschliff treppenförmig angelegt sind, während sie beim Brillant- oder Navetteschliff dreieckig bis rautenförmig ineinander greifen.
Transparenz
Für die meisten Edel- und Schmucksteine ist die Transparenz (Durchsichtigkeit) ein Wertfaktor. Einschlüsse von Fremdstoffen oder Luftblasen wie auch Risse im Kristallinneren beeinträchtigen die Transparenz. Diese umfasst verschiedene Grade: Der Fachmann spricht von durchsichtig, wenn Licht ungehindert reflektiert wird. Bedingt durchsichtig heißt, dass Licht mit geringer Intensität reflektiert wird. Opak bedeutet, dass Licht vollständig absorbiert wird.(z. B. Beim Chalcedon, Lapislazuli, Türkis)
Treppenschliff
Der Treppenschliff gehört zu den Facettenschliffen. Er hat eine rechteckige Form und gibt die Herkunft seines Namens preis, wenn man ihn von der Seite betrachtet: die „treppenförmige“ Ansicht offenbart charakteristische „Stufen“, die zu der großen Tafel führen. Dieser Schliff wurde zum achtkantigen Smaragdschliff (Emerald Cut) weiterentwickelt, bei dem die vier Ecken durch Facetten abgestumpft sind.
Tropfen
Der Tropfenschliff ist eine besonders charmante Schliffart. Wie ihr Name schon sagt, werden dabei Steine tropfenförmig gestaltet. Bereits die Tafel nimmt diese Form auf, betont von den sie umgebenden Facetten. Tropfenförmig geschliffene Steine gibt es auch unter den Namen Briolett, Poire (französisch für Birne) und Pampelschliff.
Ultraschall
Die Schallschwingungen von Ultraschall eignen sich zur Reinigung von empfindlichen und schwer zugänglichen Oberflächen – also auch für Schmuck. Dazu werden die zu reinigenden Stücke in ein Tauchbad mit Reinigungsflüssigkeit gehalten. Schallwellen mit Frequenzen oberhalb der menschlichen Hörgrenze erzeugen Schwingungen, durch die sich Schmutz von den behandelten Oberflächen löst.
Verlauf
Von Verlauf spricht man bei Hals- oder Armschmuck, dessen Volumen von der Mitte zum Verschluss hin abnimmt. Bei einem Perlencollier befindet sich in der Mitte die größte Perle. Zum Verschluss hin nimmt der Durchmesser der aufgezogenen Perlen gleichmäßig ab.
Zargenfassung
Die Zargenfassung ist wie ein Rahmen, der einen Stein umfasst und festhält. Dabei wird das Metall als dünner Streifen rund um einen Stein geführt. Der eng anliegende Rand wird schließlich leicht über den Stein gedrückt und hält ihn sicher an seiner Position.
Zertifikat
Von Juwelier von Hofen erhalten Sie bei Kauf eines Schmuckstückes ein Zertifikat, also eine schriftliche Bescheinigung. Darin sind die wichtigsten Informationen zu dem Stück zusammengefasst. Juwelier von Hofen bezieht sich vor allem auf die Qualität der Steine, die anhand allgemeiner Kriterien (siehe auch „4 C“) dargestellt wird.
Zirkonia
Der Zirkonia ist ein künstlich produzierter, synthetischer Stein, der als beste Diamant-Imitation gilt. Er ähnelt dem großen Vorbild in seinen physikalischen Eigenschaften und erzielt eine besonders gute optische Wirkung. Er wird auch Fianit bzw. Phianit oder KSZ (kubisch stabilisiertes Zirkoniumoxid) genannt. Er wird seit 1977 in allen Größen und Formen und sogar mit künstlichen Einschlüssen hergestellt. Zirkonia ist nicht zu verwechseln mit Zirkon, einem natürlich entstandenen Mineral.
Zopfkette
Die Zopfkette verdankt ihren Namen ihrem Aussehen: Sie wirkt wie ein sorgsam geflochtener Zopf. Die einzelnen Elemente greifen versetzt und sehr eng ineinander, um dieses symmetrische Bild zu erzeugen.